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1. Geschichte des Altertums - S. 49

1902 - München [u.a.] : Franz
F- — ■:........................................ Das Zeitalter des Perikles um 444 v. Chr. 49 . mal wenigstens das Antlitz des Gottes von Olympia geschaut zu haben. ) Während Perikles durch die Prachtbauten und Bildwerke, mit denen er Athen schmückte, ganz besonders den Aufschwung der bildenden Künste (Baukunst, Bildhauerei und Malerei) förderte, blühten auch die redenden Künste (Musik und Poesie). Als Stätte für musikalische Wettkämpfe errichtete Perikles am südöstlichen Abhang des Burgfelsens das Odeion?) Westlich von ihm erhob sich für dramatische Aufführungen das Dionysostheater?) nach dessen Plane alle griechischen Schaubühnen erbaut wurden?) Auch die griechische Dichtung erreichte unter Perikles ihre schönste Entfaltung. Als Vater der Dichtkunst und Meister in der epischen ‘) Neben der attischeu Schule des Phidias blühte auch eine peloponnesische in Argos, deren Hauptvertreter Poly klet (Polykleitos) ein Kolossalbild der „Hera" zu Argos schuf; die Körpermaße seines „Speerträgers" erlangten geradezu vorbildliches Ansehen.— Sieh Seemanns Wandbilder, Nr. 8: „Zeusbüste von Otricoli" und Nr. 21: „Hera Ludovisi". 2) Ais hauptsächlichste Musikinstrumente kannte man die siebenfältige Lyra, die Kith ara (Zither), die Harfe, alle drei zur Begleitung des Gesanges; ferner Flöte, Doppelflöte, Panspfeife (aus 7—9 Schilfrohren bestehend), Hörner. Trompeten, Becken und Pauken — aber keine Streichinstrumente. — Höre den Apvllo-Hymnus, herausgegeben von Fleischer bei Breitkopf & Härtel. s) Lies Schacks Gedicht „Im Theater des Dionysos".— Sieh Langl, Bilder zur Geschichte, Nr. 20: „Das Theater des Dionysos zu Athen". J) Prachtwerke der Baukunst waren außer den Volksversammlungs-, Markt-und Säulenhallen ganz besonders die Tempel und Theater. Charakteristisch ist die bunte Bemalung der Gebäude, Gebäudeteile, Statuen und sogar Reliess. a) Die Grundform des Tempels ist fast stets ein längliches Viereck, umgeben von einer Säulenhalle, die das Gebälk trägt, aus dem das sanftgeneigte, marmorne Dach ruht. Der Tempel steht auf einem Unterbau von gewöhnlich drei Stufen. Auf der Oberfläche des Slusenbaues erheben sich die Säulen. In der ältesten Zeit war nur das Tempelhaus (die Cella) vorhanden, in dem das Götterbild stand. Später wurde eine Vorhalle und auch an der Rückseite noch eine Säulen halle hinzugefügt. Da der eigentliche Tempelraum hiefi'tr zu klein war, so wurden die gottesdienstlichen Handlungen auf dem freien Platze vor dem Eingänge vorgenommen. Beim Tempelbau unterscheidet man je nach der Form der Säule drei Stile, den dorischen, jonischen und korinthischen. Die dorische Säule steht unmittelbar, d. i. ohne Basis, aus dem Unterbau. Der sich nach oben verjüngende Schaft zeigt 16—20 senkrecht verlaufende, rinnenartige Vertiefungen (Kannelierungen), deren Kanten scharf aneinanderstoßen. Das Kapital (Säulenknauf, Säulenhaupt) besteht aus einem Wulst (Echinus) und einer viereckigen Deckplatte (Abakus). Hierauf ruht der steinerne Hauptbalken (A rchitra v). Über ihm liegt der Fries und über diesem das Haupt- oder Kr anz g esimse. Der Fries besteht aus den etwas hervortretenden Dreischlitzen (Tr i gl y ph en), das find blaue und rote Streifen, zwischen denen sich ursprünglich die Lichtsenster, Metopen, befanden. Diese wurden später durch Marmorplatten verschlossen, die ihrerseits mit reichem Bildschmuck (Reliefs) geschmückt waren. (Sieh Seemanns Wandbilder, Nr. 37: „Reitergruppe vom Fries des Parthenon".) Jede Schmalseite des Tempels wurde gekrönt von einem stumpf dreieckigen Giebelfeld, dem Tympanon, welches mit plastischen Kunstwerken ausgefüllt war. — Die jonische Stilart (Sieh Seemanns Wandbilder, Nr. 72: „Jonische Ordnung vom Mausoleum zu Stö ckel-Ullrich, Altertum. 4 liäi . Die redenden Künste. Griechische Dichtung.

2. Geschichte des Altertums - S. III

1902 - München [u.a.] : Franz
Vorwort. Wir übergeben hiemit der Öffentlichkeit nunmehr auch den I. Teil unseres „Lehrbuches", dessen Herstellung nach dem Ii. und Iii. Bande nur aus äußeren Gründen erfolgte. Bei Abfassung dieses I. Teiles haben uns ganz dieselben Grundsätze geleitet, wie sie in der Vorrede zum Ii. und Iii. Teile dargelegt wurden. Es sei uns daher gestattet, diese hier noch einmal im großen und ganzen zum Abdruck zu bringen. Der schöne Erfolg von Stöckels „Lehrbuch der Geschichte für Mittelschulen" (d. i. fürknaben - Mittelschulen) wie er sich in der Zahl (6) der Auflagen im ersten Jahrzehnt ausdrückt, veranlaßte den Herrn Verleger, den beiden Verfassern gegenüber den lebhaften Wuufch nach Herausgabe eines ähnlichen „Lehrbuchesfür höhere Mädchenschulen" zu äußern, das nach den gleichen, vom hohen Kgl. Staatsministerium bereits gebilligter?) Grundsätzen zu bearbeiten sei. Wenn nun auch Zweck und Aufgaben des Geschichtsunterrichts in Bezug auf Geistes- und Herzensbildung sür die männliche und weibliche Jugend durchaus dieselben sind, so ist doch andrerseits allseitig- anerkannt, daß die Stoffauswahl, die Methode, der Weg zu jenem herrlichen Ziele sich nach der psychischen Beschaffenheit und Veranlagung des weiblichen Geschlechtes zu richten hat. Diese verlangt nun vor allem eine Einschränkung der rein politischen Geschichte, der äußeren wie der inneren, dafür aber eine schärfere Betouuuss der Kulturgeschichte, also der Literatur und Kunst, des Handels und der Gewerbe, der Sitten und Anschauungen, der Gebräuche und Trachten, namentlich aber auch *) Sieh die Ministerialentschließungen vom 19. und 24. Juni 1893, vom 13. Juni 1896 und vom 6. September 1898.

3. Geschichte des Altertums - S. 60

1902 - München [u.a.] : Franz
60 Alexander der Große 336—323. bemächtigten, erklärten ihnen die Amphiktyonen den „heiligen" Krieg und riefen Philipp zu Hilfe, wie auch später in dem heiligen Kriege gegen die Lokrer. Rasch rückte Philipp in Mittelgriechenland ein, verriet aber durch die Besetzung der Stadt Elatea seine auf die Unterwerfung Griechenlands gerichteten Pläne. Jetzt fand der Demosthenes, athenische Redner Demosthvnes („Philippische Reden") bei seinen Landsleuten Gehör. Er eilte als Gesandter Athens nach Theben und brachte einen Bund der beiden Städte gegen Macedonien Schlacht bei zustande. Aber bei Clliironea*) wurden sie 338 von Philipp voll-Chäronea 338. ständig besiegt. Seitdem war es mit der Selbständigkeit der griechischen Staaten vorbei. Philipp berief ihre Vertreter' zu einer Nationalversammlung nach Korinth und schlug ihnen hier, um seine Herrschaft bei ihnen beliebt zu machen, einen Rachezug gegen die Perser vor, zu dessen unumschränktem Heerführer er erwählt wurde. Ehe er aber nach Asien aufbrechen konnte, wurde er von einem Macedonier aus Privatrache ermordet (336).2) Ihm folgte fein jugendlicher Sohn Alexander der Große 336—323?) Aristoteles. Alexander war 356 geboren und erhielt zum Erzieher Aristo-teles, den bedeutendsten Forscher und Gelehrten des Altertums. Unter solcher Leitung gelangten die geistigen und körperlichen Anlagen4) des Königssohnes zur schönsten Entfaltung, so daß in ihm am Ende der Geschichte von Hellas die glänzenden Eigenschaften des Hellenentums wie verkörpert erscheinen. Zum Vorbild nahm er sich Achilleus, den ersten Helden der Ilias, und pries ihn glücklich, daß er einen Sänger wie Homer gesunden. Alexander. Als er, zwanzig Jahre alt, durch den Tod seines Vaters auf den Thron berufen wurde, versuchten die Völker südlich und nördlich von Macedonien, die Philipp in Abhängigkeit gebracht, sich wieder selbständig zu machen. Alexander zeigte sich rasch in Griechenland und verhinderte dadurch den offenen Ausbruch der Empörung, zu der Theben und Athen schon Miene gemacht. Großmütig verzieh er ihnen und wandte sich gegen die abgefallenen illyrischen und thracischen Stämme. Siegreich durchzog er den Norden der Balkanhalbinsel und überschritt die Donau um die nördlich davon wohnenden Völker von einem Einfall abzuschrecken. Da verbreitete sich in Griechen- 1i Lies „Auf dem Schlachtfelds von Chäronea" von Geibel. 2) Die Pythia, bezüglich des Rachekrieges befragt, hatte folgende Äußerung getan: „Nah ist das Ende, bekränzet der Stier, schon harret der Opfrer." Philipp bezog dies Orakel auf den Perserkönig, in Wahrheit aber war er selbst gemeint. s) Lies „Alexander" von Lingg. 4) Lies die Erzählung vom Bukephllos („Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Macedonien ist zu klein für dich.").

4. Geschichte des Altertums - S. 63

1902 - München [u.a.] : Franz
Zerfall des makedonischen Weltreiches um 300 v. Chr. 63 Strömen und Meeren trug, starb er erst 33 Jahre alt zu Babylon, Alexander das er zur Hauptstadt seines Weltreiches erhoben, 323 v. Chr. Sein t 323. Leichnam wurde aus einem prächtigen Wagen nach Ägypten geleitet und in Alerandria beigesetzt. Die Nachricht von Alexanders Tod verleitete die Griechen aus Betreiben des Demosthenes zu einem neuen Versuch, ihre Selbständigkeit wiederherzustellen. Nachdem sie jedoch rasch vom Reichsverweser (Antip^ter) wieder unterworfen worden, 'floh Demosthenes Demosthenes ans eine Insel an der Küste von Argolis und tötete sich in einem t 322. Tempel durch Gift, um nicht in die Hände der macedonischen Häscher zu fallen, 322 v. Chr. Zerfall des macedonischen Weltreiches um 300 v. Chr. Das gewaltige Reich Alexanders d. Gr. wurde eine Beute feiner ehrgeizigen Generale, die zuerst um die Statthalterschaft in den Provinzen, dann um die Herrschaft stritten. Aus diesen Kämpfen, welche man die Kriege der Diadochen (d. h. Nachfolger) nennt und in denen die Familie Alexanders ausgerottet wurde, gingen schließlich um 300 v. Chr. drei größere Reiche hervor, von denen jedes seinen Mittelpunkt in einem anderen Erdteile hatte: 1. das rnaeedonische mit der Hauptstadt Pella, das (erst Macedonien. Antipater und sein Sohn befaßen, nach deren Tod aber) die Nachkommen des Antigonos, die Antigoniden, gewannen und behaupteten, bis die Römer i. I. 168 Mace-donien und i. I. 146 nach der Zerstörung Korinths auch Griechenland eroberten; 2. das ägyptische mit der Hauptstadt Alexandria unter der Ägypten. Herrschaft der Ptolemäer; 3. das syrische unter der Familie des Selenkos, der Selen- Syrien, kiden, dessen Hauptstadt (anfangs Seleuk7a am Tigris, später) Antiochia am Orontes war. Das letztere zerbröckelte in der Folge noch mehr, so daß in Pergamos. Kleinasien unter andern noch das Reich der Attaliden von Per- gamos und das Reich von Söithynien entstanden. In all diesen Reichen war Griechisch die Sprache der Herr- Hellenismus, sehenden Familien, des Hofes wie der Gebildeten und wurde auf Denkmälern und Münzen angewendet, so daß die Hellenifiernng des Orients auch nach Alexanders Tod noch fortdauerte und so starke Wurzeln schlug, daß, um nur eines zu erwähnen, das Neue Testament der Bibel in griechischer Sprache geschrieben ist, nicht aber in aramäischer, die schon zu Alexanders Zeit in Palästina gesprochen wurde. Zwei von jenen hellenistischen Reichen taten sich auch besonders durch Pflege der griechischen Kunst und Wissenschaft hervor. Die Ptolemäer gründeten im Mufeion zu Alexandrien

5. Geschichte des Altertums - S. 64

1902 - München [u.a.] : Franz
64 Das alte Italien. die größte Bibliothek des ganzen Altertums, um die sich die zahlreichste und bedeutendste Gelehrtenschule jener Zeit sammelte; der Pharos oder Leuchtturm von Alexandrien aber wurde als eines der sieben Weltwunder angestaunt?) Die Attaliden, in deren Hauptstadt Pergamon das nach ihr benannte Pergament vervollkommnet wurde, schmückten diesen ihren Königssitz mit herrlichen Bauten, besonders einem Zeustempel, dessen Ruinen (bei Bergama) das Deutsche Reich ausgraben ließ. (Die „Gigantenschlacht" unter den Pergamenischen Funden in Berlin. - Der „st e r b e n d e G a l li e r". — Aus der Schule von Rhodos die „Laokoongruppe". — Ferner der „Farnesische Stier." — Der „Apollo von Belvedere" (s. S. 57). Reich der ^ _ Ein Rückschlag gegen die Hellenisierung des Orients ging von Parther. Iran ans, wo Nm 250 v. Chr. die Parther ein Reich gründeten, das sich schließlich vom Indus bis zum Euphrat ausdehnte und so das Reich der Seleukideu wesentlich einschränkte. Um 150 riß sich von diesem auch Palästina unter den Makkabäern los. Die süd-Pontos und östlich vom schwarzen Meer gelegenen Gebiete von Pontos und Armenien. Armenien waren bald nach Alexanders d. Gr. Tod schon unter asiatischen Dynastien selbständig geworden. Alle diese Reiche wurden schließlich eine Beute der Römer mit einziger Ausnahme des p arthisch en, das dem Römertum ebenso eine nnüber st eigliche Schranke entgegensetzte, wie früher dem Hellenismus (Arier gegen Arier). C. Geschichte der Römer. I. tat2) unter Königen 753—510. Das alte Italien. Land. Italien umfaßte im Altertum folgende Landschaften: Oberitalien, d. i. Li gurieu, Ga lli a Cis alpin a und V eneti a. Südlich davon dehnte sich Mittelitalien aus. Zu ihm gehörten Etrurien, Latium und Campanien an der Westküste, Umbrien, Ptce = nnm und Samuium an der Ostseite. Das südlich davon gelegene Unteritalien zerfiel in Lucanien und Bruttium im *) Die 7 Weltwunder: Die Pyramiden (um 3500 erbaut), die hangenden Gärten zu Babylon (wahrscheinlich um 600 von Nebukadnezar angelegt), der Artemistempel zu Ephesus (um 540 vollendet), der Zeus des Phidias zu Olympia (um 444), das Mausoleion (Grabmal des Mausolos) zu Halikarnaß (um 350 erbaut), der Koloß von Rhodos (um 290 errichtet) und der Leuchtturm auf der Insel Pharos bei Alexandria (um 280 entstanden). 2) Lies: „Rome“ (from „Child Harold’s Pilgrimage“) by Lord Byron.

6. Geschichte des Altertums - S. 65

1902 - München [u.a.] : Franz
Die Latiner. 65 Westen, Apulien und Calabrien im Osten. Der Name Jtalia galt ursprünglich nur für den südlichsten Teil, später für Mittelund Unteritalien und wurde erst um Christi Geburt bis an die Alpen ausgedehnt. In vorgeschichtlicher Zeit zweigte sich von jenem Ast der Indo- Bevölkerung, germanen, dem auch die Griechen angehörten, der Stamm der Italiker ab, der über die Ostalpen in die Apenninenhalbinsel zog und deren mittlere Landschaften einnahm. Er teilte sich in die latinische und die umbrisch-sabellische Gruppe. Von der ersteren wurden später die Römer, von der letzteren die Samniter das mächtigste Volk. Neben diesen eigentlichen Italikern ließen sich im heutigen Toskana noch die Etrusker nieder, welche über die Mittelalpen nach Italien gekommen sind und durch ihre Tüchtigkeit namentlich in der Baukunst und im Kunstgewerbe die Lehrmeister der Römer wurden. Gleichfalls von Norden über die Westalpen drangen Gallier in Oberitalien ein, während sich ringsum die Küste von Unteritalien so viele griechische Kolonisten niederließen, daß man Süditalien Großgriechenland nannte. Die Latiner. Latium ist eine den Ausläufern der Apenninen westlich vor- Land, gelagerte Ebene, deren natürlicher Mittelpunkt das Albanergebirge ist. Ringartig ans dem Flachland sich erhebend, hat es nicht viel über eine Tagreise im Umfang und zwei in kesselartigen Vertiefungen nahe bei einander liegende Kraterseen, in deren Nähe sich der höchste Punkt des ganzen Gebirges erhebt. Auf diesem 960 m hohen „Albanerberg" hatten die Latiner in alter Zeit ein Bundes- Volk. Heiligtum, wo sie alljährlich ihrem obersten Gotte Jupiter (Juppiter) ein Opfer darbrachten. Sie waren ein ackerbautreibendes Volk von nüchternem, tatkräftigem Charakter. Ihre Religion war urfprüug- Religion, lich wie die der stammverwandten Griechen ein Naturdienst. In früher Zeit erscheinen sie von ihren Nachbarn, den Etruskern, beeinflußt, denen sie die strengen Vorschriften über Weissagung und Opfer und die scharfe Sonderung der Priesterkollegien entlehnt haben mögen. Erst später verschmolz ihre Götterwelt, mit der der Griechen, wobei sie jedoch auch echt latinische Gottheiten beibehielten, wie Janus (Dianus), den Gott aller Anfänge, nach welchem auch der Anfangsmonat des Jahres genannt ist. In engem Zusammenhang mit ihrer Religion stand das Familien- und Staatsleben. Im Atrium (Hauptteil) des altrömischen Hauses waren ursprünglich am Herde die Standbilder der Penaten und Laren, der Schutzgeister des Hauses, ausgestellt. Ebenso glaubte man, daß jeder Mensch seinen Schutzgeist, Genius, habe; die Geister der Abgeschiedenen in der Unterwelt wurden als Manen verehrt.

7. Geschichte des Altertums - S. 67

1902 - München [u.a.] : Franz
Sage von der Gründung Roms. — Zeit der römischen Könige. 67 dem benachbarten Etrurien mögen Zuwanderer, wenn auch in geringerer Zcchl, gekommen fein. (Später- hat Rotn feine Mutter-stadt Alba Longa überflügelt und, als sich diese ihren alten Vorrang wahren wollte, zerstört und die Führung des latimschen Bundes an sich gerissen. Die latinifchen Städte suchten sich Jahrhunderte lang der Herrschaft Roms zu entziehen, wurden aber immer wieder unterworfen und zwar endgültig in demselben Jahre 338, in welchem die Griechen unter die Herrschaft der Macedouier kamen. Sage von der Gründung Noms 753?) Die Sage erzählt über die, Entstehung Roms folgendes. Ans dem brennenden Troja entkam Äneas und gelangte nach langen Irrfahrten an die Küste von Latium. Sein Sohn Julus gründete Alba Longa, über welches die Nachkommen des Aneas als Könige herrschten. Einer derselben hatte zwei Söhne, Numitor und Amulins. Der letztere stieß feinen älteren Bruder Nurnitor vorn Thron, verwies dessen Tochter Rhen Silvia in die Gemeinschaft der Vestalinnen und ließ ihre Zwillingssöhne Romulus und Renius am User des ausgetretenen Tiber aussetzen. Wunderbarer Weise wurden sie aber durch eine Wölfin ernährt, bis sie ein Hirte fand und an Sohnes Statt aufzog. Als sie später einmal mit Hirten des Numitor, der nach feiner Absetzung auf einem Landgut lebte, in Streit gerieten und vor diesen geführt wurden, erkannte er an ihrer Ähnlichkeit mit Rhea Silvia und durch das Geständnis des Hirten feine Enkel. Sie töteten den Amulins. und der wieder eingesetzte Numitor erlaubte ihnen, an der Stelle ihrer Aussetzung am Tiber-user eine Stadt zu gründen, die nach ihrem Erbauer Romulus den Namen Rom erhielt. Der aus seinen Bruder eifersüchtige Retnus, der spottend über die noch niederen Mauern der entstehenden Stadt sprang, wurde deshalb von Romulus erschlagen. Die Zeit der römischen Könige 753—510. Die Gründung Roms wird in das Jahr 753 v. Chr. gesetzt. Von da an bis 510 stand Rom (die Siebenhügelstadt) unter sieben Königen. Der erste derselben, Romülns, bevölkerte seine Stadt, indem er ans dem kapitolinischen Hügel eine Freistätte für Flüchtlinge eröffnete. Frauen verschaffte er seinem Volke durch den Raub der Sabinerinnen. Die Römer und die Sabiner vereinigten sich zu einem Gemeinwesen, und letztere siedelten sich auf dem quirinalischen ') Die Entstehung der Stadt Rom. ihre Herrschaft über Latium, fast die ganze Königsgeschichte und die Abschaffung des Königtums sowie viele spätere Begebenheiten (bis etwa zum Jahre 300) find von einem Gewebe von Sagen und willkürlichen Erdichtungen verhüllt. Äneas. Romulus. Romulus.

8. Geschichte des Altertums - S. 68

1902 - München [u.a.] : Franz
Numa Pompilius. Tullus Hosti-lius. Ancus Mar-cius. Tarquinius Priscus. Servius Tullius. Tarquinius ,Superbus. 06 Die Latiner. Hügel an. Romulus soll schon eine Art Staatsrat, den Senat, eingesetzt haben, dessen Mitglieder mit ihren Familienangehörigen zusammen den Stand der Patrizier oder einen Stadtadel bildeten. Nach seiner Ausnahme in den Himmel durch seinen Vater, den Kriegsgott Mars. wurde Romulus als Gott Quirinus verehrt. Aus seinen Nachfolger Numa Pompilius führten die Römer die Einrichtung ihrer gottesdienstlichen Gebräuche und die Errichtung ihrer Priester- und Wahrsagerkollegien zurück. Der Oberpriester der Römer hieß Pontifex mäximus. Die Wächterinnen des heiligen Feuers der Vesta waren die Vestalinnen. Die Priesterschaft der Augur-tt weissagte aus dem Vogelflug und andern Zeichen, die Haruspices aus den Eingeweiden der Opfertiere. Alle seine Anordnungen soll Numa aus deu Rat einer Nymphe Egeria getroffen haben, die ans Schmerz über seinen Tod in eine Quelle zerfloß. Unter dem dritten König, Tullns Hostilius, wurde Alba Longa zerstört?) Der vierte König, Ancus Martins, dehnte zuerst die Stadt auf das rechte Tiberufer aus und legte links von der Tibermündung die Hafenstadt Ostias an. Während die vier ersten Könige abwechselnd immer ein Römer und ein Sabiner gewesen, kam mit dem fünften König eine Familie zur Regierung, die aus Tarquiuii (in Etrurien) stammte. Der erste Tarquimer, der fünfte König der Stadt, Tarquinius Priscus, d.i. der Ältere, richtete das Forums als Versammlungs-Platz des Volkes ein und baute den Circus Maximus und die großen Kloaken oder Abzugskanäle; sein Schwiegersohn und Nachfolger, Lervius ^titutus, umschloß alle sieben Hügel links vom Tiber mit einer Mauer und gab der Bevölkerung eine neue Einteilung in Vermögensklassen, wovon die Besteuerung und der Dienst im Heer abhängig wurden. Der siebente und letzte König von Rom, Tarquinius Superbus, d. h. der Übermütige, wurde, obwohl er Rom die Herrschaft über den latinischen Bund verschaffte, wegen seines drückenden Regiments und des übermütigen Benehmens seiner Söhne 510 mit seiner Familie aus Rom vertrieben. Dem Sturze des Königtums folgte die Errichtung einer Republik?) ') Lies die Sage von dem Einzelkampf der drei Horatier und der drei ßuriatier. 2) Sieh Wiener Bilderbogen, Nr. 9: „Römischer Hafen". S) Sieh Lehmann, kulturgeschichtliche Bilder: „Das Formn Komanum". 4) Tarquinius Superbus erwarb die für die Zukunft Roms wertvollen sibyllinifchen Bücher, die alte Weissagungen einer Sibylle (d.i. Prophetin) enthielten, und ließ sie in dem unter ihm vollendeten Jupitertempel auf dem kapitolinischen Hügel niederlegen.

9. Geschichte des Altertums - S. 4

1902 - München [u.a.] : Franz
Überblick. Gang der Kultur. Kennzeichen der antiken Kultur. Die Kultur schreitet gleichsam mit dem Lauf der Sonne von Osten nach Westen: von Ostasien durch Süd- und Westasien (mit Ägypten) nach Europa und nach dessen Kolonie Amerika (ohne daß jedoch die Chinesen das älteste Kulturvolk wären). Die kulturelle Entwicklung erfolgt in Ländern der nördlichen gemäßigten Zone, in einem Gebiete, das im Süden vom Wendekreis des Krebses begrenzt wird und im Norden bis zum 40.. später (Rom) bis zum 42. Grad und in der Neuzeit bis zum 60. Grad nördlicher Breite (Petersburg, Stockholm) reicht. Sie findet sich zunächst an großen, in offene Meere mündenden Strömen, so am Hoang-Ho und Jang-tfe-kiang in China, am Indus und Ganges in Indien, am Euphrat und Tigris in Chaldäa (mit seiner Kulturkolonie Iran), am Nil in Ägypten, dann an Meeren, so um das Mittelmeer in Palästina, Phönizien (mit Karthago), Griechenland und Rom — Altertum; hieraus zwischen Mittelmcer und Nordsee in Deutschland — Mittelalter : später am Atlantischen Ozean in West- und Nordwest-Europa und Amerika, bis sie mit der Erschließung des Stillen Ozeans und durch die gewaltige Ausdehnung des Weltverkehrs sich über die ganze Erde ausbreitet — Neuzeit. Im Altertum unterscheiden wir also in Asien (wozu damals auch Ägypten gerechnet wurde) vier Mittelpnntte der Kultur. An zweien (in China und Indien) ist sie erstarrt, ohne nennenswerten Einfluß auf die übrigen asiatischen und europäischen Völker ausgeübt zu haben. In den beiden anderen Zentren. Ägypten und Chaldäa, ist die Kultur ganz und gar erloschen, hat aber auf die Gesittung der übrigen orientalischen Nationen der Hebräer, Phönizier und Kleinasiaten sowie aus die der Griechen und Römer bedeutsam eingewirkt, welch letztere ihrerseits in Europa die zwei Hauptträger der Kultur'des Altertums waren und sie zur höchsten Blüte brachten. Die Bestandteile und Kennzeichen der antiken Zivilisation sind: a) in politischer Hinsicht die Form des Despotismus im Orient, die des Freistaates oder der Republik in den griechischen Gemeinwesen und in Rom, wo sie übrigens zuletzt von einer unumschränkten Alleinherrschaft, dem Kaisertum der Cäsaren, verdrängt wurde;

10. Geschichte des Altertums - S. 71

1902 - München [u.a.] : Franz
Die Verfassung der röm. Republik. — Auswanderung der Plebs. 71 Da der neuen Einteilung des römischen Volkes in Centurien der Unterschied des Vermögens zu Grunde log, wurde dasselbe alle füns Jahre neu abgeschätzt. Die Schätzung (Census) wurde auf dem Marsseld, einem großen, freien Platz, der außerhalb der Stadt zwischen der servianischen Mauer und dem Tiber lag, nach einem feierlichen Sühnopfer oder Lustrum vom Könige vorgenommen. Das ganze in Centurien geteilte Volk erschien hiezu in Waffen, und jeder einzelne gab dem König seine bewegliche und unbewegliche Habe an. Der Zeitraum von 5 Jahren wurde später ebenfalls Lustrum genannt. Die Verfassung der römischen Republik. An der sog. servianischen Verfassung änderte die Vertreibung der Tarquinier nicht viel. An die Stelle des bisherigen lebenslänglichen Königs traten zwei Konsuln (ursprünglich Prätoren genannt), welche aus den Patriziern gewählt wurden, und dieselbe Gewalt wie der frühere König, daher auch die 12 Liktoren und den kurulischen Stuhl besaßen. Ihre Amtsgewalt dauerte aber immer nur ein Jahr. Gehilfen der Konsuln waren die beiden Quästoren, ursprünglich Untersuchungsrichter, später Schatzmeister des Staates. In Zeiten besonderer Gesahr, wie bei inneren Unruhen oder Kriegen mit übermächtigen Feinden, ferner für einzelne wichtige Geschäfte wurde alle Gewalt, welche der frühere König besessen, zunächst immer nur auf 6 Monate wieder einem einzigen, von einem der beiden Konsuln zu ernennenden Manne, dem Diktator, übertragen, dessen Amt mit Erledigung der betreffenden Angelegenheit endete. Der Diktator war von 24 Liktoren begleitet und ernannte selbst feinen Unterbefehlshaber, den Reiterobersten. Der Senat blieb unter der Republik als höchste beratende und Verwaltungsbehörde bestehen, nahm aber zu seinen bisher rein patrizischen Mitgliedern noch plebejische aus der Klasse der Ritter in sich aus. Die steigende Bedeutung der Plebejer zeigt sich auch darin, daß die Wahl der Konsuln und die Annahme oder Ablehnung neuer Gesetze von nun an von der patrizisch-plebejischen Volksversammlung der Cen-turiattomitien vorgenommen wurde. Auswanderung der Plebs aus den Hl. Berg 494. Die innere Geschichte Roms nach der Abschaffung des Königtums bewegt sich größtenteils in Streitigkeiten zwischen Patriziern und Plebejern. Die nächste Veranlassung dazu gab die Handhabung des bestehenden Rechtes, besonders der Schuldgesetze, von Seite der Patrizier. Census. Lnstrum. Konsul. Quästor. Diktator. Senat. Centuriat-ko mitien.
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